Markus Glas gewinnt den Prinz Ludwig Preis 2021 der 45er

er kam, sah und siegte, aber…
Markus Glas gewinnt den Prinz Ludwig Preis 2021 der 45er

Zum 20-jährigen Jubiläum des Prinz Ludwig Preises galt es wieder, um einen der begehrtesten Preise in der 45er Klasse zu segeln. Christian Dornier hatte 2001 seinen langjährigen seglerischen Wegbegleiter S.K.H. Prinz Ludwig von Bayern gefragt, ob er die Rolle des Schirmherrn für ein besonderes Segelevent übernehmen würde. Prinz Ludwig sage sofort zu, und es wurden zwei wunderschöne Preise ins Leben gerufen. Damals noch für die 30er Schärenkreuzer mit jeweils 30 Edelsteinen eingearbeitet in eine schwere Silberplatte, wird der Preis heute im Rahmen der erstarkten 45er Klasse bestückt mit 45 Edelsteinen jedes Jahr im BYC vor Starnberg ausgesegelt.

Am 2. Juli war es dann wieder so weit. Der BYC lud ein, und 13 Teams meldeten ihre Teilnahme. Auch dieses Jahr durften zwei neue Eigner in der Starnberger Regattaflotte begrüßt werden. Das ist zum einen Florian Fendt mit seiner P-243, sowie Peter König mit seiner P-244. Beide Teams haben ihr neues Gerät bereits bei der Kustermann Langstrecke ausprobiert, und brennen jetzt sich mit den Altvorderen zu messen.

Daneben präsentierte sich das neueste Gefährt P-253 UNSA aus der Glas Werft mit seinem stolzen Besitzer Christian Dornier. Tolles Schiff mit einigen Raffinessen, wie selbstlenzendem Cockpit, lackiertem Deck und einer Espressomaschine an Bord. 

Ganz besonders stolz können wir auf die diesjährige hohe Beteiligung bei den Meldungen sein, die insbesondere auch durch unsere Freunde vom Bodensee zustande kam. Sowohl die Crew vom SCHUFT mit der P-201, sowie die Crew der GAUDEAMUS P-3 haben den Weg inkl. Schiff an den See auf sich genommen. Ebenso wurde das Team der TANIMARA tatkräftig durch unsere Schweizer Freunde ergänzt.

Gespannt tauschte man technische Neuerungen an den Schiffen aus, studierte die Teilnehmerliste mit dem Who-is-Who, diskutierte Varianten der Genua- und Großschotführung, sowie die richtige Entscheidung der Segelwäsche für den angesagten Wind. Für Freitag sollte der Wind noch reichen, hieß es, so dass der Wettfahrtleiter nach einer kurzen Steuermannsbesprechung um 14:00 Uhr zum Auslaufen trötete. Gesagt getan, stellten wir noch an Land fest, dass unsere Genua 1.5 aus der letzten Saison ihr zeitliches gesegnet hatte, und der Nachschub noch im Winterschlaf steckte. Mist, genau das wäre unsere Wahl für heute gewesen. Dankenswerterweise überließ uns Rudi seine alte Genua, so dass wir doch noch gut gerüstet uns in Richtung Startfeld begeben konnten. Für PAPILLON waren es die ersten Segelschläge in der Saison, nach einer gefühlten Ewigkeit. Der Wind blies einigermaßen konstant mit 2-3 Windstärken aus nördlicher bis westlicher Richtung, und so dauerte es nicht lange bis die Kurstonnen ausgebracht waren, und der Wettfahrtleiter Start klar war.

Als neues Crewmitglied kam Jürgen Grohmann aus dem Drachen und FD zu uns an Bord, und wir versuchten ihm im Schnelldurchgang die wichtigsten Handgriffe und Besonderheiten eines 45er zu vermitteln. Jürgen übernahm dann gleich mal das virtuelle Steuer, sah sich kurz die Piste und Konkurrenz an, und er siegte.

Aber nochmal langsam. Nach einem guten Start kämpften wir (PAPILLON) uns mit der Flotte recht gut in Richtung Luvtonne - die Dreher waren wirklich knifflig. Total begeistert rundeten wir die Tonne als Erster. AIKA mit Burle am Steuer war uns eng auf den Fersen, sowie das restliche Feld in Schlagdistanz. Wir konnten es nicht glauben, hier auf Anhieb mitspielen zu dürfen, und Jürgen freute sich über seinen ersten Streich in der 45er Flotte wie ein Schnitzel. Klasse Auftakt und Message an die Crew: „ich will hier gewinnen“. Nach drei Umläufen fuhren wir unseren Sieg nach Hause, AIKA wurde Zweiter und GITTA Dritter.

Stint zwei war angesagt, und auch hier reihten wir uns recht gut nach der ersten Kreuz auf Platz 3 ein. Im zweiten Umlauf kämpften wir uns hinter GITTA auf Platz zwei vor und gingen auf die letzte Spitour. 200 Meter vor der Leetonne stellten wir unsere PAPILLON in einem Windloch ab, und tobten, weil 100 Meter neben uns 5 Schiffe an uns vorbeizogen. Machtlos im Schiff stehend entdeckte Jürgen einen Luftzug direkt auf uns zu kommen. Er beschleunigte uns dermaßen, dass wir an den 5 Schiffen wieder vorbeizogen, die nun ihrerseits im Sumpf verhockten, und wir Zweiter im Ziel hinter GITTA wurden. Yes!!!!

Der Wind ließ jetzt etwas nach, so dass einige Crews auf größere Genuas umbauten, bevor es zum dritten Stint ging. Jetzt kam die Zeit der Platzhirsche, und nach engem Gerangel auf den hinteren Plätzen gingen die Plätze 1 an AIKA, 2 an GITTA und 3 an PRIMAVERA. Uns hatte es sauber verspuhlt, waren aber trotz bedrohlicher Attacken heil ins Ziel gekommen.

Es war schon fast 18:00 Uhr als der Wettfahrtleiter zum 4. Stint blies. Es brauchte drei Anläufe, bis ein regulärer Start zustande kam, versuchten es doch einige Glücksritter in Kamikaze Manier unter vollen Segeln die Startlinie einfach mal abzusegeln. Puh! Auch jetzt bewiesen sich die Steuermänner, die in den letzten Stints aufgepasst hatten. Der richtige Rhythmus bei den Drehern und Windschwankungen entschieden über Sieg oder Niederlage. So konnte sich AIKA vor URANOS und Gitta entsprechend platzieren.

Ein super Segeltag ging zu Ende, vier Rennen im Kasten und eine Brotzeit im Visier ging es zurück in den Hafen.

Das Kasino des BYC unter der Leitung von Christina Bernklau (Chrissi) zeigte sich wieder von seiner besten Seite, und begleitetet den Tagesausklang durch eine zünftige bayrische Brotzeit, Freibier und Spitzenservice.

Die Windprognosen für Samstag und Sonntage waren nicht vielversprechend, was sich dann auch reell bestätigte. Ein Auslaufversuch am Samstagnachmittag diente mehr der Räumung des Casinos, zum Herrichten der Abendveranstaltung, und einer erfrischenden Abkühlung in den Fluten, als einer reellen Chance zu einer Wettfahrt.

Zur Abendveranstaltung führte Christian Dornier wieder Regie. Zum Start bei sommerlichen Temperaturen gab es Champagner und Fingerfood, gefolgt von einem ausgewählten Dreigänge Menü mit korrespondierenden Weinen aus dem eigenen Keller. Begleite wurde das Ganze durch Livemusik von H. Glas. Das Dinner war wieder hervorragend, die Stimmung ausgelassen, und alle genossen diesen super Abend mit lang vergessenen Freiheiten. Zum Abschluss wurde dann noch auf den Geburtstag der Tochter des Gastgebers angestoßen und sogar der Hüftschwung wieder geübt 😊.

Sonntag ist kurz erzählt: Koa Wind, dicker Kopf und tiefhängende Wolken. Bis 14:00 harrte man auf der Terrasse zum Wohl von „Chrissi“ aus, bis es dann zur Medaillenvergabe kam.


Gold     für AIKA:           Burle Glas, Phillip Ocker, Olli Davis, Klaus Skripalle, Fabian Eisenlohr, Henry Plättner

Silber   für GITTA:         Rudi Houdek, Poldi Lindner, Peter Liebner, Ernst Gunter, Michael Lipp

Bronze für PAPILLON:   Andreas Aigner, Jürgen Grohmann, Beni Binder, Sebastian Graba, Hanno Schellenberg

Auf den weiteren Plätzen:
4. 6.0, 5. URANUS, 6. SCHUFT, 7. UNSA, 8. NEVER TO LATE, 9. PRIMAVERA, 10. NURRAMII, 11. TANIMARA, 12. FENDTILATOR und 13. GAUDEAMUS

Super Wetter, need soooo super Wind, tolle Seemannschaft und ein klasse Rahmenprogramm machten den Prinz Ludwig Preis wieder zu einem Must-Have-Event im nächsten Jahr. Und schön, dass unsere Freunde vom Bodensee immer mehr Gefallen auch an dem Revier und seinen Events gewinnen. Was ist eigentlich mit den 45er vom Ammersee los?

Wir sehen uns hoffentlich Alle und noch Weitere im 45er Eventmonat Juli 2021am Starnbergersee:

  • Gold-Pokal BYC und Vidi Pokal MYC 10./11. Juli
  • Europa Pokal MYC 16./18. Juli

Vielen Dank auch an das gesamte Team des BYC, die Wettfahrtleitung, die Bewirtung und den Sponsoren für Party und Unterhaltung!

Mit seglerischen Grüßen
Hanno Schellenberg und die restliche „PAPILLON“ Crew:
Andreas Aigner, Jürgen Grohmann, Benedikt Binder, Sebastian Graba

Bildmaterial ©: Hanno Schellenberg, Laurent Risterucci

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