West-Ost 2023

Photo: Julius Osner / Bregenzer Yacht Club

Endlich wieder dabei. Ariadne hat ja dieses Jahr vor allem durch Abwesenheit geglänzt. Auch bei der von mir so geliebten (und dieses Jahr tatsächlich sehr gelungenen) Rundum konnte ich nicht teilnehmen. Also wenigstens diese Langstrecke. Auch mit bewährter Mannschaft, Bernd und Niko waren schon letztes Jahr bei unserem ersten Platz dabei, dieses Mal ergänzt durch Valentin, einer meiner Söhne.

Wie immer bringen wir gemütlich schon am Freitag Ariadne nach Konstanz um dort im Yachtclub mit den vielen Startern auch beim abendlichen Zusammentreffen plaudern zu können. Die längste Zeit wurde der Motor beansprucht, zum Schluss kam aber der angesagte Sturm. Zeit auch Segelwechsel zu üben. Wir waren sehr zufrieden mit dem Setup (Reff 1 und Sturm Fock) und fühlten uns gewappnet für den angesagten Sturm am Samstag. Recht nass kamen wir am frühen Abend an, hatten aber Glück und bekamen eine Box und wurden sehr freundlich vom Hafenmeister begrüßt, das war auch schon anders in Konstanz und verdient lobende Anerkennung. Der Pächter des Clubheimes hatte alle Hände voll zu tun, aber die Versorgung mit Speis und Trank verlief reibungslos. Wir wollten es aber nicht übertreiben und machten dann zu rechtschaffener Zeit uns auf in die Koje.

Der frühe Morgen ist meistens hektisch. Wir waren etwas überrascht, dass es dieses Mal nicht einmal einen Kaffee zu Frühstück gab. Der Pächter meinte erst um 1500 geht es wieder los. Wer also nicht selbst verpflegt war musste mit hungrigem Magen Richtung Startlinie. Wie angekündigt leichter Wind von West zum Start. Wir lagen eher in der Mitte, definitiv näher zum Schweizer Ufer. Wie immer war Schelm sehr weit vorne am Start in unserem Luv und auch schon mit Spi bald unterwegs. Wir warteten ab weil die stetigen Abdeckungen der vielen Boote in unserer Position den Spi nicht bevorzugt haben. Langsam segelten wir uns aus dem engen Feld, Romja und Pascha nicht weit entfernt in Lee von uns, auch beide schon frei gesegelt und mit Spi. Den fünften im 45er Feld - die Passat - konnten wir nicht entdecken. Nach einer halben Stunde ging es mit Spi am Schweizer Ufer weiter. Alle Wettervorhersagen bevorzugten das Schweizer Ufer. Nicht unsere Lieblingsseite, aber trotzdem - das war der Plan. Nach einer weiteren Stunde war es aber mit Spi vorbei, die Strömung ließ nach und es schien wieder einmal so, dass die deutsche Seite den Vorzug hatte. Dahin hatte sich Schelm auch verabschiedet, den schönen weißen Spi konnte man auch aus der Ferne gut erkennen. Dann setzte sich aber nach ca. 2,5 Stunden ein Ostwind durch. Spi geborgen, Genua ausgerollt, am Wind mit 5 - 6 Knoten entlang des Schweizer Ufers. Und wieder zeigt sich das Wetter am Bodensee als nicht wirklich genau vorhersehbar. Oder unsere APP Gläubigkeit ist einfach trügerisch. Dieser Ostwind war auf keiner App zu sehen, dennoch hielt er gut die nächsten zwei Stunden durch. Ariadne Ideal Bedingungen. Wir machten viele Plätze gut, holten auf das ganze Feld auf und sahen immer mehr Boote um uns herum zurückfallen. In guter Gesellschaft mit einigen Esse 850. Unser Marker war aber die Elfe. Die war auf Schweizer Seite bereits weit vorgefahren, aber nun machten wir auch auf sie viel Wasser gut.

Es kam aber wie es kommen musste, der Wind hielt nicht bis zum Ende. Bereits in der Bucht von Romanshorn mussten wir Holeschläge Richtung Seemitte machen. Es war nicht ganz klar wo sich mehr Strömung durchsetzen würde. Wir waren etwas zu zaghaft uns zu entscheiden und pendelten vielleicht einmal zu oft hin- und her. Als dann sich dann eine stabile Strömung aus N aufbaute hatten wir wieder Gesellschaft. Pascha und Romja waren wieder da, beide zu decken war nicht möglich. Am Ende blieben sie damit auch beide vor uns. Innerhalb weniger Minuten erreichten wir als Dritte das Ziel in Bregenz. Romja hatte den richtigen Riecher sich über die österreichische Seite Richtung es zu versuchen. Pascha und wir mussten kurz vor dem Ziel noch aufkreuzen. Schelm war offensichtlich auf der deutschen Seite verhungert und hat die schöne Wettfahrt leider nicht beendet.

Wieder einmal eine schöne Langstrecke. Erfreulich war dass wir als Klasse angetreten sind. Gerne sind wir wieder beim nächsten Jahr dabei und hoffen dass es uns viele 45er gleichtun.

Alexander Wassermann P 203 Ariadne

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