Bodenseewoche 2019

Wieder ein neuer Melderekord! 21 Teilnehmer bei den 45igern gab es, denke ich, in den letzten 20 Jahren noch bei keiner Regatta, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern.

Die 45er waren wieder die größte Klasse der Bodenseewoche

Wir, „Team Gaudi“ , wie der Eigner seine Jungs und Mädels liebevoll nennt, hatten uns dieses Mal viel vorgenommen. Sogar das Team wollten wir verstärken, leider hat sich die Verstärkung, welche an den Schoten zupfen sollte, am Wochenende zuvor 2 Rippen gebrochen und ist ausgefallen. Da ja wenig Wind angesagt war, haben wir es kurzfristig nur zu viert probiert und sind hochkonzentriert am Freitag an den Start gegangen.
Frank hat mich gefragt, vor dem Start: „Hey Ecki, hast du einen Plan?“ „Ganz einfach, am Schiff rausstarten, umlegen und bis zur Layline am Schweizer Ufer segeln, umlegen, Tonne anliegen, und oben als erster ankommen!“


Anscheinend hatte keiner der anderen 45er eine bessere Idee, und wir haben es zum ersten Mal in der neueren Geschichte von „Gaudeamus“ geschafft, einen Laufsieg in einer Klassenregatta  feiern zu dürfen! WAHNSINN…

Gaudeamus, P3

Zum Glück haben die neuen Tonnen, welche mit GPS gesteuert werden, ihre Position gehalten und zum Glück haben wir auch die richtigen Tonnen gerundet, es war ganz schön viel Verkehr im Trichter und genau an der Luvtonne waren noch andere Bojen in unmittelbarer Umgebung. Der neue Pfeil und Uranos folgten auf den Plätzen.

Hinter P205, Obadjah, sieht man die Robo-Zieltonne

Leider wurde der Wind immer weniger, und der zweite Lauf an diesem Tag war für uns nicht ganz so glücklich. Wir haben den Start nicht mitbekommen und sind mit 6-7 anderen ein bisschen zu spät an die Linie gekommen. Da jetzt schon mehr gemerkt haben, „es geht über rechts“, war da schon mehr Verkehr am Schweizer Ufer, und trotz super Geschwindigkeit sind wir nicht mehr in der Spitzengruppe angekommen. Gewonnen hat den Lauf Christian Dornier vor Burle und Philip Wieland.


Das Abendessen in der Hafenhalle war auch sehr beeindruckend, über 120 45er Segler, das macht etwas her!!!

Sie konnten es nicht glauben, aber die UNSA ging gleich wieder auf die Bahn

Am Samstag haben wir dann unsere gewohnte Innenbahn verlassen müssen und sind zum Hörnle draußen umgezogen, damit andere Klassen vielleicht bessere Bedingungen bekommen würden, da bis dahin noch kein Lauf geglückt war. Wir 45iger waren draußen allerdings auch ganz glücklich, sollten es auch hier bis zum Abend 2 Läufe werden. Der Wind war am Anfang noch etwas unstetig, allerdings gab es auch Chancen….Ein recht mutiger Steuerbordstart am Pin End hat uns ganz nach vorne gespült, leider hat der Wind dann so weitergedreht, dass unser Wettfahrtleiter den Lauf abgebrochen hat. Natürlich hat er recht gehabt, aber es hat sich gut angefühlt! Der nächste Versuch hat dann geklappt, den Lauf hat ganz souverän der „Schuft“ gewonnen, vor dem Serienzweiten Naseweis und einem super segelnden Christian Dornier mit seiner Crew.
Am Himmel haben sich dann dunkle Wolken gebildet und die großen Genuas wurden gegen kleinere Vorsegel getauscht. Wir haben leider etwas länger gebraucht und sind wieder mal zu spät gekommen. Es wäre gerade noch gutgegangen, leider ist da noch ein übermotivierter Lacustre direkt in unseren Start hineingefahren, und völlig verwirrt zwischen startenden 45igern stehengeblieben, am liebsten hätten wir ihn versenkt!!!
Wir sind dann allerdings ganz gut rausgekommen über der rechten Seite, auch wenn an der Luvtonne die kleine Fock ganz schön klein wurde, der Wind war dort oben doch recht schwach unter der Landabdeckung.


Einige Boote haben dann versucht, auf dem Vorwindkurs auf die größere Genua zurückzuwechseln, das hat uns so weit geholfen, dass wir mit dem Spi gut punkten konnten, selbst auf der Zielkreuz sind wir mit der kleinen Fock gut mitgekommen, die rechte Seite tat ihr Übriges, uns auf einen sehr guten 4. Platz zu bringen. Gewonnen hat dieses Mal Andi Aigner mit P247 vor Burle und einem immer besser in Fahrt kommenden Sepp Martin mit seinem niegelnagelneuen P251, welcher erst einen Tag vor der Regatta fertig wurde und langsam in Fahrt kam.

P 251, Regine, wird an den Wannsee gehen

Lustig war dann noch eine Situation an der Auslauftonne nach dem Luvfass, dort musste man recht zügig halsen, außerdem war zumindest bei uns und P82 leider gerade kein Wind und wir standen ein wenig an der Tonne herum…da kam doch von hinten ein schicker 45er herangebraust, rief ganz laut „Platz da, Raum an der Tonne“ und bohrte sich mit Schwung genau zwischen uns, obwohl da maximal 1,5 m Platz war. Es wurde abgehalten und natürlich von uns erwartet, dass wir uns am besten in Luft auflösen sollten….wir waren dann doch etwas sprachlos, blieben aber ruhig und haben ihn dann nachher einfach wieder überholt, ätsch!


Tja, der Sonntag versprach erst einmal nicht so viel, wir sind dann allerdings doch ausgelaufen und wieder Richtung Hörnle gesegelt, wenn auch nicht ganz so weit raus. Ganz ehrlich, eigentlich wollten wir erst gar nicht mehr segeln, mit unserem 3. Gesamtplatz waren wir so happy, und es waren 3-4 Boote nur 1-2 Punkte dahinter, aber wir waren ja zum Segeln gekommen.

P250, Naseweis, vom Starnberger See und P4, Kundry, vom Zürichsee treffen sich am Bodensee

Aber, es waren ALLE nervös, wann hatten wir zum letzten Mal 2 Massenfrühstarts hintereinander? Da war richtig Spannung in der Luft, und auch wieder sehr lustige Begebenheiten am Rande. Beim letzten Frühstart, wir haben gerade ein wenig nach oben gedrückt, ein sehr gut restaurierter 45er stand da etwas quer zur Startlinie und wollte nicht wirklich Platz machen. Auf mehrfaches Zurufen gab es dann die Begründung, ich dürfe nicht weiter luven, da „wir sie sonst über die Linie drücken würden“, das geht ja schließlich nicht….hm, irgend was habe ich da in den neuen Startregeln wohl nicht verstanden, glaube ich….

Die Mannschaft ließ sich wohl von der Robo-Tonne ablenken

Es ging dann doch endlich los, auch wenn der Wind wieder nachgelassen hat. Gaudeamus hat gezeigt, dass bei wenig Wind echt mit ihm zu rechnen ist und wir sind auf dem Vorwind bis auf den 2. Platz vorgefahren. Im Gesamtergebnis war es dann kurzzeitig auch der 2. Platz. Wir haben aber dann leider die Rechnung ohne den Wind gemacht, Sepp Martin hat sich die Führung (und Burle den 2.) über rechts geholt. Der 3. Uranos hat dann angefangen zu rechnen und uns dermaßen nach hinten gesegelt, dass uns der Pfeil getroffen hat, genau dahin wo es weh tut….wir waren gesamt wieder auf dem 3. Gesamtplatz gelandet.

"Manchmal klappt's halt doch noch", meinte Sepp Martin nach seinem Laufsieg

Trotz der Rechenkunst von Andi Lohmann waren wir nach einem entspannenden Schluck Sherry superglücklich über eine für uns sehr tolle  und erfolgreiche Regatta, gratulieren den beiden Starnbergern P 250 und P 237 ganz herzlich und freuen uns weiter auf eine tolle Saison!
Vielen Dank an die Veranstalter, den superschnellen Wettfahrtleiter und wir hoffen, nächstes Jahr wieder dabei sein zu können!

Das Gaudi Team, P3, Gaudeamus

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