Top Bedingungen beim Europaokal der 45er Nationalen Kreuzer im Yachtclub Bregenz

Als der Termin für die wichtigste Regatta bei den 45ern im letzten Jahr bekannt gegeben wurde, konnten wir nicht ahnen, wie sinnvoll das gewählte Datum sein würde. In diesem so speziellen Jahr ist es doch absolut außergewöhnlich, dass Sportveranstaltungen wie geplant stattfinden können. Und doch hatten wir dieses Glück.

Sowohl am Starnberger See beim Prinz Ludwig Preis als auch am Bodensee bei der Langenargener Regatta, gerne auch CORONA CLASSIC CUP genannt, konnten die 45er schonmal ein wenig üben. Und so trafen sich 15 Schiffe und ihre motivierten Crews voller Vorfreude im Bregenzer Yachtclub. Die Wettervorhersage war gemischt und es war alles am Start, was Rang und Namen hatte.

So viele neue und neuwertige Segel habe ich noch bei keiner 45er Regatta rumliegen sehen und der eine oder andere Segelmacher war durchaus in seinem Element. Seriensieger Markus Glas war mit seinem frisch restaurierten Langkieler P162 AIKA zum ersten Auftritt am Bodensee angereist. Seit der Einwasserung im Frühjahr hat die Crew schon recht viele Wasserstunden zusammenbekommen und segelt entsprechend, alles kein Zufall. Und dann gibt es Schiffe, bei denen über das Jahr 2-3 komplett unterschiedliche Segelkonfigurationen durchgetestet werden, ein enormer Aufwand.

Für den Freitag waren bei Sonnenschein schwache Winde vorhergesagt, was erfahrungsgemäß den älteren Langkielern gewisse Chancen auf der Bahn verspricht. So konnten wir dann auch bei leichten Bedingungen und diversen Startversuchen 2 Rennen ins Ziel bringen. Beide Male hatte die AIKA die Nase vorne. Die Kombination aus guter Bootsbeherrschung, flüssigen Manövern und dem Riecher für die richtige Bahn war wie immer kein Nachteil. Schön zu sehen war die teilweise gute Performance der P226 Romja. Claus Keferstein hat mit seiner Crew in letzter Zeit recht viel trainiert und das Vorurteil widerlegt, dass die Martin Schiffe bei leichter Luft wenig Chancen hätten.

Ambitioniertes Starten auf den meisten Booten war an allen Wettfahrttagen zu beobachten. Klar, denn wer gut rauskommt, wird auch an der ersten Tonne vorne dabei sein. Das birgt allerdings auch das Risiko eines Frühstarts. Zweimal hat es am ersten Tag die P243 Unsa erwischt. Schade, denn eigentlich wäre für die Crew um Cristian Dornier das Podium drin gewesen.

Für uns SCHUFTE lief es gut, mit den Plätzen 3 und 2 waren wir vorne mit dabei.

Der erste Tag wurde schon am Steg mit 4 Fässchen begossen und anschließend bei einem guten BBQ und diversen Grüppchenbildungen an Land und auf dem einen oder anderen Schiff besprochen.

Bei neun ausgeschriebenen Wettfahrten war klar, dass wir am nächsten Tag früh ran mussten. Erster Start um 9Uhr bei sehr schönem Rheintäler. 2 Wettfahrten vor wunderschöner Kulisse hatten wir nach dem pünktlichen Einschlafen des thermischen Windes um 11Uhr im Kasten. Ab 3 BFT sind die neuen Glas Bauten schwer zu halten. Andreas Lohmann und Crew mit P237 URANOS holte souverän zweimal den Ersten, jeweils dicht gefolgt von der Crew um Rudi Houdek auf P246 GITTA.

Das war es dann leider auch am Samstag, für den Rest des Tages sollte sich kein segelbarer Wind mehr zeigen. In der Gesamtwertung zeichnete sich ein Kopf an Kopf Rennen zwischen AIKA und URANOS ab und mehrere Schiffe hatten am letzten Tag noch die Möglichkeit, das Podium zu komplettieren. Das schöne Wetter war vorbei, die Windvorhersagen ungewiss.

Abends dann ein leckeres Segleressen und später wieder die übliche Grüppchenbildung, mich hat es in die sehr nette und gesellige Schweizer Ecke verschlagen.

Sonntag morgens raus aus der Koje und erstmal im Regen zur Dusche getappt, herrlich. Alles nochmal nass machen, bevor es nach Hause geht…

Etwas verspätet ging es dann auf die Bahn und nach diversen Schauern, Winddrehern und einem Massenfrühstart konnte der einzige Lauf des Tages gestartet werden. Dieser war gekennzeichnet von signifikanten Winddrehern und Positionsverschiebungen im Feld. Ca 10 Schiffe auf dem Weg zum Leegate unter Spi dicht beieinander, ein schönes Bild, wenn auch nichts für schwache Nerven. Trotz eines Frühstarts von AIKA hat die Crew um Markus Glas den Europapokal erfolgreich verteidigt, Uranos konnte die Chance auf den Gesamtsieg nicht nutzen und wurde denkbar knapp Zweiter. Gratulation an die Beiden. Eine SCHUFTEREI auf den 4. Platz in diesem Lauf bescherte uns dann noch den Sprung aufs Podium.

Eine Siegerehrung unter Corona Bedingungen ist schon gewöhnungsbedürftig. Aber ich denke, wir sind alle froh, dass die Veranstaltung so überhaupt stattfinden konnte.

Mein Dank geht an den Yachtclub Bregenz, der uns sowohl auf der Bahn als auch an Land sehr gut betreut hat. Und uns somit ein Stück Normalität in dieser nicht normalen Zeit zurückgegeben hat.

Danke auch an unsere Mitsegler vom Starnberger See, die auch in diesem Jahr den weiten Weg mit insgesamt vier Schiffen nicht gescheut haben. Nächstes Jahr findet der Tanz im Münchner Yachtclub statt😊

Für die SCHUFTE,
Christian

Ergebnisse

Fotos: Jodok Küng & Edgar Jeny



Europapokal 2020 im Yachtclub Bregenz

Wir freuen uns schon sehr auf den anstehenden Europapokal 2020, der vom 03. bis 06.09.2020 im Yachtclub Bregenz ausgetragen wird. Nach Rücksprache mit den Organisatoren findet die Veranstaltung planmäßig statt, selbstverständlich unter Eihaltung der geltenen Covid-19- Verordnungen. Aktuell (Stand 06.08.2020) sind zwölf 45er gemeldet und wir würden uns natürlich freuen, wenn es am Ende 15 Schiffe oder mehr sein würden. Also unser Aufrauf an alle Eigner: Bitte melden!!! Die Veranstaltung wird sicher großartig, ganz egal ob die Ambitionen eher sportlicher oder gesellschaftlicher Natur sind. 

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