Markus Glas gewinnt den Europa Pokal 2022

Markus Glas gewinnt den Europa Pokal 2022 der 45er Nationalen Kreuzer vor Andreas Aigner und Rudi Houdek 3-2-1... auch 2022 wieder meins

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Artikel von Hanno Schellenberg schön gestaltet als PDF herunterladen oder hier weiterlesen
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Kreuzlingen: Der diesjährige Austragungsort des Europa Pokals der 45er hatte seinen Jacht Club aufs Feinste herausgeputzt. Hatten sich doch 16 Schiffe zur wichtigsten Regatta des Jahres angemeldet.

Teilnehmer aus Österreich, der Schweiz und Deutschland machten sich über das Wasser oder zu Lande auf die Reise. Am Donnerstag war Anreisetag. Allein sechs Schiffe vom Starbergersee trailerten ihr Gerät nach Kreuzlingen, und präparierten alles zum diesjährigen Showdown.

Ein Warm-Up zum Europa Pokal fand bereits das Vorwochenende in Überlingen statt. Hier bahnte sich eine gewisse Tendenz und Stetigkeit unter den ersten vier Plätze bereits ab. Nachdem dann endlich alles im Wasser lag und die Quartiere bezogen waren, traf man sich zu einem sehr geselligen Dinner im Seegarten. Eichi hatte hier sein ganzes Organisationstalent spielen lassen, insbesondere den Angereisten einen ersten Aufgalopp zu bieten. Ein super Einstieg bei herrlichem Sonnenuntergang direkt am Hafen.

Freitag ging es dann endlich los. Wetter war besser als erwartet, jedoch bei unstetigem Wind. Der Clubpräsident eröffnete die Spiele und die Wettfahrleitung unter Carmen Somm erklärte uns das Zusammenspiel aus Roboterbojen und deren Farbspiele auf der Piste. Da steckte schon erstes Potential drin, in der Hektik zu gewinnen oder zu verlieren 😊

Um 12 Uhr ging es dann endlich los. Bei immer noch löchrigem Wind mit 1-2 aus NW startete die Truppe hinaus auf den See. Erste Wettfahrt hatten wir uns gleich mal klasse positioniert und eigentlich fast sicher im Sack, hätte man nur beim Leegate gesehen, dass es diesmal um die orangene Luftonne geht. Burle hatte natürlich aufgepasst und schwups uns den Vorsprung durch die näher liegende orange Tonne abgeluxt. Dummer Fehler und damit den ersten Platz verschenkt.

Revanche folgte auf dem Fuße. Zweites Rennen konnte Andi jetzt als erster seinen Papillon nach einer nervenaufreibenden Spitour ins Ziel segeln. Wow, was für ein Auftakt. Drittes Rennen sicherte sich Christoph mit seiner Crew vor Andi. Rudi sicherte sich gleich drei Mal den dritten Platz. Entscheidend war bei allen drei Rennen den richtigen Flow im Konstanzer Schlauch zu finden. Mal ging es über das deutsche, mal über das Schweizer Ufer. Und manch einem gelang der Durchbruch sogar über die Mitte. Drei Rennen absolviert, und die bayrische Flotte führte die Liste souverän an. Einzig der Pfeil mit Pit, die Romia mit Claus und der Schuft mit Christians am Rohr hielten die Fahne der Bodenseer mit jeweils einem 4. Platz hoch. Toller erster Segeltag.

Am Abend schlug die Stunde der Küchencrew des Yacht-Club Kreuzlinge. Die Terrasse, oder besser die Balkonstube, war schweizerisch gedeckt, was bereits auf ein Nationalgericht hindeutete. Raclette mit leckeren Beilagen und viel Wein wurden vom überragenden Mitarbeiterteam allen Teilnehmern kredenzt. Der Abend war noch nicht richtig alt, da gingen die schon für 2023 angedachten Weinvorräte des Clubs zu Neige. Wer hat denn da wieder alles ausgesoffen. Der Abend ging dann schließlich in ein wildes Tanztheater über, und endete in den frühen Morgenstunden. Große Klasse YCK!

Samstag war es dann etwas feucht von oben und auch der Wind zeigte mehr Power. Blieb die Windrichtung noch einigermaßen konstant, so zogen doch so einige Kenterböen durchs Feld, und sorgten für abenteuerliche Sonnenschüsse, den Verzicht auf Spi und Vollgas. Im Rennen 4 sicherte sich Andi erneut einen ersten Platz gefolgt von zwei ersten von Rudi im Rennen 5 und 6.

Rennen 7 gewann dann souverän Christian mit seinen Schuften, und zeigte wer hier eigentlich der Platzhirsch am See ist. Wir hatten an der letzten Leetonnen den Spinnacker sicher geborgen, was Burle aber anders sah und uns auf dem Verholer ins Ziel uns glatt noch einholte – und dass, obwohl wird den Spi auch wieder hissten -  wieder wichtige Punkte verschenkt.

Für Papillon reichte es nach sieben Renne immer noch zur Führung. Mit einem Punkt Abstand folgten AIKA und einem weiteren Punkt Gitta vor dem Verfolgerfeld von 6.0 und Schuft.

Zum Abendessen wurde dann der zweite Gang der Küchencrew eingelegt. Fünferlei Asiatisch – sehr fein. Auch waren die Vorräte an Wein und weiteren Getränken über Tage wieder aufgefüllt worden.

Nach viel Wein, Gesang und Dancen, ließ es sich „Eichi“ nicht nehmen, noch zu später Stunde seine Weltmeister Würste uns zu kredenzen. Sau lecker Eichi!

Der Sonntag mit einem Mittelstreckenrennen musste jetzt die Entscheidung bringen. Nur die ersten drei waren hier um die Podiumsplätze noch im Rennen. Der Wind war löchrig wie ein Schweizer Käse, ein Paradies für Bodenseekenner.

Das Feld startete mit einer kurzen Kreuz in Richtung Konstanz. Erste Tonne hatte Andi die Verfolger AIKA und Gitta hinter sich gelassen und damit den Pokal (noch) in der Hand. Jetzt begann das See- und Windlesen. Wo setzten die Windfelder als nächstes ein. Eigentlich die Domäne der Bodenseer. Aber Burle war der Beste. Als hätte er den Motor laufen (er hat garkeinen in seinem Schiff 😊) wandelte er bei kaum Wind einen 500 m Rückstand in einen 500m Vorsprung bis zu Tonne zwei um. Da fuhr er, unser erster Platz. Rudi war derweil soweit abgeschlagen, dass er sich entschied lieber Erster am Kran zu sein, als dem Drama weiter zuzusehen. Es ging um Burle oder Andi –erster oder zweiter. Beruhigend für uns war, dass immer wieder erfahrene Schiffe vom Bodensee um uns herum waren. Wir setzten alles auf eine Karte, als die Mehrheit der Flotte in Richtung Norden zur Tonne drei wendeten. Uns zog es weiter nach Osten, um als erster den Ostwind zu bekommen  -  der aber nicht kam. Zumindest nicht in der Zeit, wo das 8. Rennen lief. Nach gut drei Stunden Wettfahrt, siegt AIKA in diesem Rennen vor dem Pfeil, der 6.0, der Romia und dem Schelm. Wir wurden 6. mit 15 Minuten Abstand zum Ersten. Eigentlich hochzufrieden, wieder den zweiten Platz auf dem Europa Pokal gemacht zu haben, wurmte es uns doch, um die verpasste Chance.

Gemütlich schalteten wir auf Elektroantrieb um (es war immer noch kaum Wind), drehten die Mucke auf und steuerten bei einer schönen Brotzeit mit Tegernseer Hopfenkaltschale nochmal über den gesamten See, hin zum Auskranen im Hafen. Mann ist dieser Teich groß ☹

Wir gratulieren den Stockerlkandidaten:

Gold AIKA: Markus Glas, Phillip Ocker, Klaus Skripalle, Benedikt Laprell, Mathias Glas
Silber PAPILLON: Andreas Aigner, Frank Weigelt, Beni Binder, Lukas Groh, Hanno Schellenberg
Bronze GITTA: Rudi Houdek, Poldi Lindner, Peter Liebner, Ernst Gunter, Michael Lipp, Sebastian Hubert

Auf den weiteren Plätzen: 6.0; May; Romja; Schuft; Pfeil; Unsa; Uranos; Schnuppe; Schelm; Ariadne; Gaudeamus; Pascha; Ahoj-Baby (did not come)

Ergebnisse

Noch mehr tolle Bilder und Videos von Claudia Somm gibt es : https://flic.kr/s/aHBqjA6xf4

Summa Summarum:
Wetter besser als vorhergesagt, guter Wind, tolle Seemannschaft (keine Proteste) und eine klasse Clubkameradschaft im YCK. Und schön, dass die Starnberger immer mehr Gefallen auch an dem Revier Bodensee und seinen Events gewinnen.

Vielen Dank auch an das gesamte Team des YCK, die Wettfahrtleitung, die Bewirtung und den Sponsoren für Party und Unterhaltung. Wir kommen gerne wieder 😊

Mit seglerischen Grüßen
Hanno Schellenberg und die restliche „PAPILLON“ Crew:
Andreas Aigner, Frank Weigelt, Benedikt Binder, Lukas Groh