Europapokal 2025 Yacht Club Langenargen

Der Europapokal 2025 stand im Vorfeld unter schwierigen terminlichen Voraussetzungen, da die gesamte Saison am Bodensee durch die sehr spät stattfindende Bodenseewoche geprägt war und in der Planung die freien Termine rar wurden. Dies führte dazu, dass vor allem die Teilnahme der Starnberger Boote mit einem erheblichen logistischen Aufwand verbunden war – mussten sie doch in kurzer Zeit zweimal an den Bodensee kommen, wenn sowohl die Bodenseewoche als auch der Europapokal gesegelt werden sollten.
Trotzdem haben sich am Ende 13 Teilnehmer in Langenargen eingefunden, was dem Durchschnitt der vergangenen Jahre entspricht.

Schon beim Eintreffen am Donnerstagabend lag Vorfreude in der Luft, und die Stimmung war sofort entspannt und herzlich. Am Abend begrüßte uns Präsident Peter Roos im Clubhaus des YCL, dazu gab es ein schwäbisches Buffet mit allem, was dazugehört. Ein schöner, geselliger Auftakt in das Regattawochenende.

Der Freitag drohte allerdings schon sehr windarm zu werden. Trotzdem wurden wir direkt nach der Steuermannsbesprechung auf die Bahn geschickt, um jede sich bietende Chance auf segelbaren Wind zu nutzen. Der See war fast spiegelglatt, aber mit etwas Geduld stellte sich tatsächlich eine leichte Brise ein. Drei Wettfahrten konnten am Ende des Tages gesegelt werden – bei schwierigen Bedingungen und sehr leichten Winden, die volle Konzentration erforderten, taktisch anspruchsvoll, aber fair waren.

Am Abend lud der YCL zur Beach Party am sogenannten Monte Erna ein, direkt zwischen Steg und Hafeneinfahrt gelegen. Der Blick auf die Boote, der Foodtruck, Lounge-Musik und eine tolle sommerliche Stimmung mit feuerrotem Sonnenuntergang machten den Abend zu einem ersten Highlight. An der 45er-Bar wurden Drinks von den Teams Sisy und Windspiel ausgeschenkt – dafür noch einmal vielen Dank!

Bereits am Abend war klar, dass der Samstag in Bezug auf den Wind noch herausfordernder werden würde. Alle Wettermodelle meldeten Flaute, aber die Hoffnung der Wettfahrtleitung lag auf dem Rheintäler – jenem thermischen Frühmorgenwind, der zwischen 06:00 und 09:00 Uhr bei klarem Wetter über den See ziehen kann. Dies führte dazu, dass mit den Crews abgestimmt wurde, ob eine Startbereitschaft um 07:00 Uhr mitgetragen würde. Die Zustimmung war nahezu einstimmig, und so gab es ab 05:45 Uhr Kaffee im Regattabüro, bevor wir noch etwas verschlafen die Boote klar machten.

Der Rheintäler blieb dann leider aus, aber völlig unerwartet kam eine leichte Brise aus Nordwest – gerade genug für eine erste Wettfahrt. Damit waren vier Rennen im Kasten, und die Mindestanzahl von Wettfahrten zur Vergabe des Europapokals war erreicht. Danach ging es zurück in den Hafen – Frühstückspause. Für alle völlig überraschend baute sich dann aber gegen 10:00 Uhr erneut Wind auf. Einige Crews hatten sich schon in ihre Hotels zurückgezogen und wurden über die eingerichtete WhatsApp-Gruppe für die Teilnehmer informiert, dass wir wieder auslaufen. Entgegen aller Vorhersagen erwartete uns draußen ein stabiler Wind  – und es konnten drei weitere Wettfahrten durchgeführt werden. Dass wir an diesem, laut Wettervorhersage, totalen Flautentag mit vier Rennen vom Wasser kommen würden, hätte wohl niemand geglaubt.

Am Abend dann das festliche Gala Dinner im Clubhaus – mit viel Liebe vorbereitet und großartig serviert von den vielen Ehrenamtlichen des YCL. Drei-Gänge-Menü, perfekte Stimmung, gute Gespräche und das eine oder andere Glas Wein – schließlich musste man am Sonntag nicht wieder so früh aufstehen. Erste Startbereitschaft war für 10:00 Uhr angesetzt. Ausschlafen!

Begonnen hat der Sonntag dann aber wieder mit einem flauen See. Doch die Wettfahrtleitung entschied, nach kurzer Verschiebung der Startbereitschaft um 30 Minuten, nicht weiter zu warten, sondern uns direkt rauszuschicken. Gegen 11:30 Uhr stellte sich dann ein feiner Südostwind ein, der zwei weitere sehr schöne und taktisch interessante Wettfahrten ermöglichte. Der Kurs war fair, das Feld lag dicht zusammen, und es gab viele spannende Positionskämpfe.

Am Ende war nach insgesamt neun gesegelten Wettfahrten sportlich gesehen alles dabei – vom absoluten Leichtwindrennen mit Bahnabkürzung bis zu zwei tollen abschließenden Läufen mit sehr gut segelbarem 45er-Wind am Sonntag. Die Bedingungen waren für alle Teilnehmer gleich, und am Ende setzten sich die Sieger verdient durch.
Wir gratulieren P 244 „6.Q“ von Peter König mit Steuermann Hans Spitzauer zum Gewinn des Europapokals 2025. Platz zwei belegte P 201 „Schuft“ von Christian Severens und Silvio Schobinger, gefolgt von P 252 „Vici Lu“ von Matthias Spott auf Platz drei.

Vielen Dank auch an den Yacht Club Langenargen für eine rundum gelungene Veranstaltung! Es war ein Europapokal, wie wir ihn uns wünschen: sportlich fordernd, kameradschaftlich, professionell organisiert und getragen von echter Gastfreundschaft.
Wir freuen uns aufs nächste Mal.

P 82 Schelm

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