Pokalregatta 2020 im Württembergischen Yacht-Club Friedrichshafen

Schuft siegt vor May und Romja!
Fotos: V. Goebner


Weise, glücklich und erfolgreich. Die Pokalregatta im Württembergischen Yachtclub Friedrichshafen

Es war sicher eine weise Entscheidung, die Pokalregatta vom Frühjahr 2020 nur zu verschieben und nicht ganz abzusagen. So entstand doch noch die Möglichkeit im Herbst unter etwas erleichterten Corona-Bedingungen zu segeln. 8 Schiffe traten an. Dazu noch 6 Dynamic. Die 30er brachten kein Feld zusammen. So zeigte sich wieder, dass die 45er die aktivsten “Klassiker” am See sind, wie schon bei der Bodenseewoche letztes Jahr und Glück hatte der WYC noch dazu. Trotz schlechter Wetter-Vorhersagen konnten 4 faire und reelle Wettfahrten, ohne Streicher, gesegelt werden. Ich glaube, ich kann für alle Teilnehmer und den „Tross“ sprechen, es war ein tolles, erfolgreiches Wochenende für den WYC samt Präsident, der auch aktiv mitsegelte und uns. Vielen Dank den Aktiven und dem Club für das Engagement.

Aber jetzt der Reihe nach.
Am Samstag gab es um 10:00h eine kurze Steuermannsbesprechung und um 11:00h sollte es los gehen. Daraus wurde leider nichts. Wir sind zwar am Nachmittag ausgelaufen, aber es reichte noch nicht einmal für einen Startversuch. Der  Wettfahrtleiter stresste unsere Nerven nicht - die Stimmung blieb trotz Flaute gut - und schickte uns unverrichteter Dinge wieder in den Hafen. Nur vereinzelte Thermik-Flecken auf dem See ließen einfach keine Wettfahrten zu. 

Es gab Einlauf-Bier und alle warteten hungrig vom Nichtstun auf die Abendveranstaltung, auch die Polizei, die die Einhaltung der Corona-Vorgaben auf der Promenade  überwachte. Auf den Stegen und Schiffen wurde eifrig gefachsimpelt. Der Martinbau Romja P226 war ein Hotspot der Besuche, besonders von anderen Martin-Bau-Eignern. Nachdem wir beim Europapokal in Bregenz anscheinend besonders schnell erschienen, suchte der eine oder andere nach einem Grund dafür. Das Gerücht, dass Martinschiffe bei leichten Winden nicht mithalten können, wurde ein weiteres Mal widerlegt. Es wurden außerdem Einbaudiesel - einige ältere 45er haben keinen Innenboarder - keine weiteren „Motoren oder Besonderheiten“ gefunden. Das ist das Schöne bei den 45ern. Es wird offen diskutiert und man hilft auch Neueinsteigern mit Tips, um schnell in die Klasse hinein zu wachsen.

Im Zelt gab es dann ein Buffet mit Salat, Fleisch und Fisch, Gemüse usw. Jedem Schiff wurde ein Tisch mit maximal 5 Personen zugeordnet, was die Stimmung - besonders bei einigen mit angereisten Schlachtenbummlern - nicht gerade euphorisch werden ließ. Aber auch hier hatte der WYC Lösungen bereit. Es war wohl das Maximum, was die Corona-Bestimmungen zuließen. 

Für Sonntag wurde Startbereitschaft 9:00h signalisiert. Tatsächlich waren alle um 9.00h draußen an der Startlinie. Bei Nord bzw. Nord-Ost-Wind, ca. 2 Bft., abflauend, ging es auf die Bahn. Wir passierten zwar als erste die Luvtonne, die Freude währte aber nicht lange. Die May gewann vor dem Schelm und dem Schuft.Auch die zweite Wettfahrt bei weiter abflauendem Nordwind sah die Favoriten vorn. Schuft vor Pfeil mit neuem 8-fach durchgelattetem Großsegel und der May.

Dann machte der Wind erst einmal eine Pause und drehte weiter nach links. In der dritten Wettfahrt gelang uns ein Start-Ziel-Sieg. Zweiter wieder der Pfeil und dritter dieses Mal die Argo.

Es war noch alles offen. Das Feld lag eng beieinander. Die Zweikämpfe und Zieleinläufe immer knapp und spannend. Kein Wunder, Schuft und May hatten wieder TOP-Crews aus dem WYC zusammen. Es ist vorbildlich, wie es dem WYC gelingt, auch junge Talente auf die „Klassiker“ zu bringen. Wir mussten ganz kurzfristig ein Crew-Mitglied ersetzen, das in einen Corona-Verdacht verwickelt war, welcher sich zum Glück später nicht bestätigte. Die letzte Wettfahrt mußte entscheiden. 
Diesmal  -wieder bei leichten Winden - setzte sich der Schuft knapp vor der May und uns durch. 
Das ergab den Gesamtsieg für den Schuft, vor der May und der Romja. 

Bei der Preisverteilung gab es WYC-Gläser und für die Treppchen-Mannschaften wunderschöne große Handtücher, sogar mit eingearbeitetem Yachtclub-Wimpel, Jahr und Platz. Ein sehr sinnvolles und geschmackvolles Geschenk, wie ich meine. Vielen Dank dafür. 

Nun ist die Regattasaison 2020 für die 45er am See abgeschlossen. Wir freuen uns auf die Mitgliederversammlung, die dieses Mal in der Schweiz stattfinden soll. Eichi ist schon am Organisieren. 

Die komplette Romja-Crew wünscht alles Gute, passt auf euch auf und sonst bis 2021 mit neuem Elan und hoffentlich weniger Corona.

Claus Keferstein, P 226, Romja

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